"Geistiger Diebstahl" - oder: zum Glück mal wieder Georg Schramm geguckt!

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Julian Nida-Rümelin
, 68, bis 2020 Inhaber des Lehrstuhls für Philosophie und politische Theorie an der Ludwig-Maximilians-Universität München, wird im neuen stern zum Thema cancel culture befragt.
Er sagt viel Bedenkenswertes. Seine Einlassung zu den „frühen Rockmusikern in den USA und Großbritannien“ aber signalisiert, dass er wohl niemals eine Lp-Hülle - sagen wir der frühen Rolling Stones - in der Hand gehabt hat.
Und wenn schon, sie nicht studiert hat.
Dann wäre ihm aufgefallen, dass beispielsweise die frühen Rolling Stones so dreist waren, die Bestohlenen auch noch in aller Öffentlichkeit namhaft zu machen.
Nicht nur die Eingeweihtesten der Eingeweihten wussten seinerzeit, dass bestimmte Namen hinter den Songtiteln nicht einfach so da standen, sondern dass sie als Quellenangaben zu verstehen sind.
Nehmen wir also ein Lieblingsalbum der Jazzpolizei, „Around and Around“ (1965), so deuten zum Beispiel die Namen Chuck Berry („Around and Around“), Bobby Womack („It´s all over now“), Jay McShann („Confessin´ the Blues“) oder Fats Domino („If you need me“) darauf hin, dass diese bei jedem Verkauf, bei jedem Radioeinsatz, bei jeder Konzertinterpretation Autorentantiemen kassieren.
Apropos Nida-Rümelin, die Jazzpolizei assoziiert bei diesem Namen gern einen von vielen furiosen Auftritten des Kabarettisten Georg Schramm, der sich zum erheblichen Nachteil der so benannten Szene vor ein paar Jahren von der Bühne verabschiedet hat.
Die Jazzpolizei erinnert das Jahr nicht mehr, nicht mehr die TV-Sendung (und auf der Suche danach hat sie mehre höchst angeregte Stunden mit YouTube-Videos verbracht)…
wohl aber die Rolle, in der Schramm auftrat:
als Lothar Dombrowski, „ein renitenter altpreußischer Rentner“ (Wikipedia), ja in der Rolle mit der linken Kriegsversehrten-Hand.
Schramm-Dombrowski also kämpfte sich durchs Publikum auf die Bühne voran, schnaubend, den Krückstock schwingend, und beklagte lauthals, dass in der Regierung (Schröder) sich doch allen Ernstes jemand befände, der dort "unter Künstlernamen" Dienst versehe -
Nida-Rümelin.

erstellt: 22.07.23
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