SPIN MARVEL 2 The reluctantly politicised Mr James ******
01. The reluctantly politicised Mr James (Martin France), 02.Basildon Gangster Ghost, 03.Black Dog Company, 04.Reconciled Rotation, 05. Thrilling Scars, 06. Two metalled Tendrils/Ten Stars stretching before, 07. Dust in Eyebeam
Martin France - dr, electr dr; Tim Harries - bg, Terje Evensen - sound editor, Nils Petter Molvaer - tp (1,4,7), John Paricelli - g
rec. 2010 (?)
Edition Records EDN 1020
Hui, des isch heavy, wird es unseren schwäbischen Freunden entfahren, wenn sie dies hören: breakbeats, schwere Klangflächen, weiträumiger Bass, eine melancholische Trompete.
Ganz recht, das ist unser Vetter aus Dingsda, Nils Petter aus Norwegen, der Vater des Trompetentones als Trauerweide.
Wie in seinen eigenen Produktionen gibt er hier den Solitär, spielt quasi für sich, weitgehend ohne harmonische oder melodische Referenz - freilich wird er umspült von weitaus mehr rhythmischer Aktion als daheim. Denn er ist hier Gast, auf dem zweiten Album einer britisch-norwegischen Combo, angeführt von einem der besten Jazz-Schlagzeuger Englands, Martin France, einst bei den Loose Tubes und immer noch bei Django Bates.
Auf track 2 verzichtet man auf Molvaer, „Basildon Gangster Ghost“ ist im Grunde ein Bass- und Drums-Duo, umrahmt von allerlei Störklängen und zusätzlichen breakbeats. Track 4 ist ein Trompeten-Drums-Duo, das Molvaer rhthymisch weitaus mehr einbindet, in track 6 wird die Gitarre von John Paricelli (gleichfalls ex-Loose Tubes) zum Partner von France, in track 5 sind es schwere Bagitarren-Flageoletts von Tim Harries (aus dem Umkreis von Bruford´s Earthworks).
Ja, das Thema breakbeats im Jazz ist doch noch nicht verklungen, hier liegt es in absolut kompetenten Händen.
Obwohl ein Mangel des Genres - wir wollen es nicht verschweigen - auch hier deutlich hervortritt: gar mancher track wirkt wie die aufwendige Overtüre zu einem Thema - das dann doch nicht vorgetragen wird.
Allein die rhythische Kraft, sie spricht für diese Produktion,
z.B. die handgemachten drum´n´bass-Figur, die Martin France in „Black Dog Company“ schlägt (u.a. Hugh Hopper gewidmet): aus dem Hintergrund wird sich ein rhythmisches Sechzehntel-staccato herangeführt, das sich in eine unglaubliches riff mündet - ein in sich verdrehtes, verschleiertes Motiv, in 11/4, wenn wir richtig gezählt haben.
So etwas gibt es nur in England!
PS: Aus dem Bandnamen geht hervor, dass es sich hier nicht um das Debütalbum handelt; das heißt "sp in mar vel", wurde 2003 produziert und ist 2005 erschienen. "The reluctantly politicised Mr James" ist eine deutliche Weiterentwicklung.
erstellt: 19.11.10
©Michael Rüsenberg, 2010. Alle Rechte vorbehalten
01. The reluctantly politicised Mr James (Martin France), 02.Basildon Gangster Ghost, 03.Black Dog Company, 04.Reconciled Rotation, 05. Thrilling Scars, 06. Two metalled Tendrils/Ten Stars stretching before, 07. Dust in Eyebeam
Martin France - dr, electr dr; Tim Harries - bg, Terje Evensen - sound editor, Nils Petter Molvaer - tp (1,4,7), John Paricelli - g
rec. 2010 (?)
Edition Records EDN 1020
Hui, des isch heavy, wird es unseren schwäbischen Freunden entfahren, wenn sie dies hören: breakbeats, schwere Klangflächen, weiträumiger Bass, eine melancholische Trompete.
Ganz recht, das ist unser Vetter aus Dingsda, Nils Petter aus Norwegen, der Vater des Trompetentones als Trauerweide.
Wie in seinen eigenen Produktionen gibt er hier den Solitär, spielt quasi für sich, weitgehend ohne harmonische oder melodische Referenz - freilich wird er umspült von weitaus mehr rhythmischer Aktion als daheim. Denn er ist hier Gast, auf dem zweiten Album einer britisch-norwegischen Combo, angeführt von einem der besten Jazz-Schlagzeuger Englands, Martin France, einst bei den Loose Tubes und immer noch bei Django Bates.
Auf track 2 verzichtet man auf Molvaer, „Basildon Gangster Ghost“ ist im Grunde ein Bass- und Drums-Duo, umrahmt von allerlei Störklängen und zusätzlichen breakbeats. Track 4 ist ein Trompeten-Drums-Duo, das Molvaer rhthymisch weitaus mehr einbindet, in track 6 wird die Gitarre von John Paricelli (gleichfalls ex-Loose Tubes) zum Partner von France, in track 5 sind es schwere Bagitarren-Flageoletts von Tim Harries (aus dem Umkreis von Bruford´s Earthworks).
Ja, das Thema breakbeats im Jazz ist doch noch nicht verklungen, hier liegt es in absolut kompetenten Händen.
Obwohl ein Mangel des Genres - wir wollen es nicht verschweigen - auch hier deutlich hervortritt: gar mancher track wirkt wie die aufwendige Overtüre zu einem Thema - das dann doch nicht vorgetragen wird.
Allein die rhythische Kraft, sie spricht für diese Produktion,
z.B. die handgemachten drum´n´bass-Figur, die Martin France in „Black Dog Company“ schlägt (u.a. Hugh Hopper gewidmet): aus dem Hintergrund wird sich ein rhythmisches Sechzehntel-staccato herangeführt, das sich in eine unglaubliches riff mündet - ein in sich verdrehtes, verschleiertes Motiv, in 11/4, wenn wir richtig gezählt haben.
So etwas gibt es nur in England!
PS: Aus dem Bandnamen geht hervor, dass es sich hier nicht um das Debütalbum handelt; das heißt "sp in mar vel", wurde 2003 produziert und ist 2005 erschienen. "The reluctantly politicised Mr James" ist eine deutliche Weiterentwicklung.
erstellt: 19.11.10
©Michael Rüsenberg, 2010. Alle Rechte vorbehalten