PETTER ELDH Projekt Drums Vol. 2 *******
01. MIDSUM BREW (Petter Eldh, Savannah Harris), 02. BREW 25 (Petter Eldh, Richard Spaven), 03. NOD YORC (Petter Eldh, James Maddren), 04. OYSTRI (Petter Eldh, Richard Spaven), 05. KROYDON RETURN (Petter Eldh, James Maddren), 06. LORIMER AXES (Petter Eldh, Savannah Harris), 07. KON (Petter Eldh, James Maddren), 08. GY2 Natt (Petter Eldh, Richard Spaven)
Petter Eldh - sampler, b, bg, Synthesizers, p, ep, Akai MPC2000XL, Fender Rhodes p, g, Ketija Ringa Karahona -fl, Nabou Claerhout - tb, Alistair Payne - tp, Kit Downes - p (4,5), org (8), Per “Texas” Johansson - cbcl (6), Savannah Harris - dr, Richard Spaven - dr, James Maddren - dr
rec. 08/2024-02/2025
Edition Records EDN1276
And the beat goes on…
Mehr Stücke (plus zwei), aber weniger Drummer: statt sechs nunmehr drei, alle aus der ersten Produktion vertraut, Projekt Drums Vol. 1.
Auch das übrige Personal ist reduziert. Neben den Schlagzeugern waren es neun, davon verblieben sind Kit Downes sowie Per “Texas” Johansson (dessen Kontrabaßklarinette im Mix von „LORIMER AXES“ allerdings so versteckt ist, dass man sie nicht herauszuhören meint).
Ketija Ringa Karahona, fl, Nabou Claerhout, tb, und Alistair Payne, tp, sind neu, zwei Niederländerinnen, ein Schotte.
Keine/r von ihnen ist solistisch so exponiert wie etwa Wanja Slavin und Kit Downes in „Hawk Mountain“ in dem Vorgängerprojekt. Kurze, brillante Einwürfe waren das zwar nur, hier nun fügen alle sich mehr oder weniger in einen strengen Ensembleklang.
Und das eine Mehr, ein deutlich längeres Solo von Downes (in „KROYDON RETURN“) hat eher was von einem easy listening-Ausklang. Das wiederum könnte erneut ein Martin Denny-Zitat sein, nun denn…
Für einen ironischen Geistesblitz ist man an dieser Stelle, track 5, vielleicht schon nicht mehr ganz so aufnahmefähig. Denn sehr, vielleicht allzu sehr, hat sich bis dahin das formale Verfahren von Projekt Drums Vol 2 verfestigt: alle Stücke basieren auf 2-Takte-vamps - unter denen es freilich gehörig brodelt.Wie schon Vorgängeprojekt basiert auch dieses auf einem rhythmisch-metrischen Dekonstruktivismus, das mit „avancierter breakbeat-Ästhetik“ unzureichend beschrieben wäre.
Der schwedische, in Berlin lebende Bassist Petter Eldh hebt den Level von metrischer modulation, beat displacement und groove switching auf eine neue, staunenswerte Stufe.
Man kann Stunden damit verbringen, die rhythmischen Partikel zu beschriften, die die häufig Kinderliedhafte Melodik umflattern, z.B. im opener „MIDSUM BREW“ mit Savannah Harris, das nach einigen Pirouetten schließlich in eine Hymne ohne jegliche drum-Begleitung mündet.
Das Stück ist an dieser Stelle gut platziert, mit seiner auch stilistischen Wendung schließt es an Projekt Vol 1 an.
Dessen stilistische Bocksprünge sind hier aber doch reduziert, zugunsten in ihrer Varianz nicht mehr allzu unterschiedlicher 2-Takte-vamps.
Das, immerhin, vollzieht sich auf hohem Niveau. Viele kämen vor Lachen nicht in den Schlaf, könnten sie mit solchen Kabinettstückchen aufwarten.
rstellt: 06.10.25,
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