Roy Ayers, 1940-2025

Roy ayers 1976Es gibt Jazzmusiker, die - zumindest streckenweise - mehr außerhalb des Jazz diskutiert werden also innerhalb. Ramsey Lewis gehört dazu, Eddie Harris, der späte George Duke und sicher auch Roy Ayers.
Er gehört zu den meist-gesampelten und -remixten Vertretern des Jazzfunk (der Einstufung von Wikipedia mag man folgen).
Der Legende nach hat er seine ersten Mallet-Stöcke im Alter von fünf Jahren von Lionel Hampton geschenkt bekommen. Aufgewachsen ist er in South Central Los Angeles, gin auf die Thomas Jefferson Highschool, die vor ihm z.B. auch Dexter Gordon besucht hatte.
Dort spielte er neben Vibraphon auch Gitarre und Klavier, von einem Studium ist nichts überliefert. Seinem Start als Postbopper 1962 folgte bereits ein Jahr später seine Debüt „West Coast Vibes“.
1966 schließt er sich dem Flötisten Herbie Mann an; der Höhepunkt ihrer Zusammenarbeit, „Memphis Underground“ (1969), ungeheuer populär und einflussreich, klingt heute kaum weniger überzeugend.
Es ist Genre-Musik, so wie vieles später von Ayers´ eigenen Ubiquity-Projekten: handwerklich gut gemachgt, die die Mode der Zeit auf einen gemeinsamen Nenner bringt.
Das kommt gut an, ist fraglos unterhaltsam, reicht aber sicher nicht für einen Eintrag in den jeweiligen (Jazz)Kanon der Zeit; dafür befindet sie sich zu weit außerhalb.
Vieles von Ayers lässt sich umstandslos diversen Soul-Moden zuordnen, so ganz sicher auch sein größter Hit „Everybody loves the Sunshine“ (1976).
Roy Edward Ayers Jr., geboren am 10. September 1940 in Los Angeles, starb am 4. März 2025 in New York City. Er wurde 84 Jahre alt.

erstellt: 06.03.25
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