JACKY TERRASSON Take This *****
01. Kiff (Terrasson), 02. Un poco loco (Bud Powell), 03. Take Five - Take 1 (Desmond), 04. Come together (Lennon, McCartney), 05. Dance (Terrasson), 06. Blue in Green (Miles Davis), 07. November (Terrasson), 08. Take Five - Take 2 (Desmond), 09. Melodie d´amour (Salvador, Gabriel, Marcland), 10. Somebody that I used to know (Bonfa, de Backer), 11. Letting go (Terrasson)
Jacky Terrasson - p, ep, voc (11), perc, human beatbox + synth-bass (10), synth (1), Sly Johnson - voc, human beatvox, Burniss Earl Travis II - b, bg, Lukmil Perez Herrera - dr, Adama Diarra - perc
rec. 2014 (?)
Universal/Impulse 00602547127488
„The same procedure as his last album, Miss Sophie?“
„The same procedure as every album, James!“
Wer ein wenig in der Jazzcity surft, der mag die Not des Rezensenten verstehen, zu einem neuen Jacky Terrasson-Album ein neues Intro zu schreiben sowie zu einem neuen Resumee zu gelangen - die alte Erfahrung bestätigt sich stets auf´s Neue:
die Kluft zwischen dem Tonträger-Bild dieses Künstlers und den Live-Eindrücken von ihm.
Auf Tonträgern, meist Studio-Aufnahmen: Häppchenkost, Potpourri, wenig konzeptionelle Entwicklungen; live ein eminent ausschweifender, assozitionsreicher Künstler, der alle Mittel hat, zur ersten Reihe zu gehören.
Jacky Terrasson liegt deshalb, um eine schöne Wertung von Michael Naura aufzugreifen, lediglich „sehr gut im Mittelfeld“. Er könnte aber zur Spitze gehören.
Hinweise auf Witz, Esprit und Handwerk bietet auch dieses, sein zwölftes Album in 20 Jahren zuhauf, im Grunde erlaubt es wie auch alle anderen davor dem Novizen einen idealen Einstieg.
Wieder bietet er Oldies und Standards in ungewöhnlichen Fassungen, wie oft ist Französisches dabei („Maladie d´amour“), das allbekannte „Melodie d´amour“ als Hochtempo-Calypso.
Das könnte so etwas wie der rote Faden sein diesmal, Calypso; sein eigenes Stück „Dance“ steht klar in diesem Rhythmus, „Come together“ von den Beatles ist auch davon infiziert, und der opener „Kiff“, der wie eine Al Jarreau-Nummer anmutet, sprenkelt Piano-Zitate von Monty Alexander - abgesehen davon, dass Terrasson hier seiner alten Marotte des Fremdzitates frönt und mal kurz „Chicago, Chicago...“ anklingen lässt.
Das ist alles sehr pfiffig & nett, auch der Wechsel zwischen funky & swing in „Take Five“, dauert aber nie länger als maximal 6 Minuten und lässt wenig Raum für Entwicklungen, gar Steigerungen.
„The same procedure as every album.“
WWW - wir warten weiter.
erstellt: 05.03.15
©Michael Rüsenberg, 2015. Alle Rechte vorbehalten