MIKE STERN Echoes and other Songs *****

01. 01. Connections (Mike Stern), 02. Echoes, 03. Stuff Happens, 04. Space Bar, 05. I Hope So, 06. Where´s Leo, 07. Gospel Song, 08. Crumbles, 09. Curtis, 10. Climate, 11. Could Be

Mike Stern - g, b-voc (9), Chris Potter - ts (all excpt 4, 5, 9), Jim Beard - p, keyb, Christian McBride - bg (1, 2, 3, 6, 8), b (7, 10, 11), Antonio Sanchez - dr (all excpt 4, 5, 9), Leni Stern - ngoni (1, 5, 8), Arto Tunçboyacian - perc (all excpt 6, 7), Richard Bona - bg (4, 5, 9), voc (5, 9), Dennis Chambers - dr (4, 5, 9), Bob Franceschini - ss (5), ts (4, 9)

rec. 2023 (?)
Mack Avenue 0610614708720

Alles beim Alten bei Mike Stern.
Und das ist eine gute Nachricht. Sie impliziert, dass der Gitarrist sich überhaupt erst wieder in der Lage sah, das Arsenal seiner typischen Mittel auszubreiten.
2016 war er on the streets of New York City über Baumaterialien gestolpert und hatte sich beide Oberarmknochen gebrochen, ein Fiasko für einen jeden, insbesondere aber für einen Gitarristen.
cover mike stern echoes„Echoes and other Songs“ ist nun nicht das erste Statement seit seiner Rekonvaleszenz, nach ein paar Nebenarbeiten aber das erste unter eigenem Namen in Albumlänge - und das letzte unter Mitwirkung seines langjährigen Pianisten, Produzenten und Freundes Jim Beard.
Es ist wieder das vertraute Personal am Start, wenngleich erst in zweiter Linie: Bob Franceschini (als Saxophonist diesmal dominiert von Chris Potter), Dennis Chambers (hinter Antonio Sanchez), Richard Bona, Arto Tunçboyacian.
Und, gewissermaßen als principal sideman, Christian McBride.
Sterns Ton in diesem auch für andere Einfüsse aufnehmenden Jazzrock ist ganz der alte, ein blues-gesättigter, vokalisierender Ton, mal schlank, mal Hendrix-artig aufbrausend - ein Markenzeichen.
Die Themen, wie so häufig, sind riff-artige Themen, mit häufigen Wechseln zwischen binärer und ternärer Rhythmik, auch da, wo die Ausrichtung auf Thelonious Monk verweist („could be“). Afrikanisiertes klingt an („I hope so“, „Curtis“, Curtis Mayfield gewidmet) und Gospel („Gospel Song“).
Vor allem nicht zu vergessen Blues („Connections“), und in „Crumbles“ eine mehrteilige Blues-Odyssey mit Gattin Leni Stern an der westafrikanischen ngoni-Laute.
Jawohl, ein dejavú, more of the same eines Musikers, der sich - im Gegensatz zu seinen Saitenkollegen John Scofield oder Bill Frisell - keine Ausflüge in anderes Terrain gestattet hat. Ein Künstler, der das WIE (so beeindruckend es auch klingt) stets über das WAS stellt.

erstellt: 29.09.24
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