STIAN WESTERHUS & PALE HORSES Maelstrom (*****)

01. Don´t say that you care, 02. Nights and sleepless Days, 03. Bed on Fire, 04. On and on, 05. Times like these, 06. Chasing Hills, 07. Maelstrom

Stian Westerhus - voc, g, mellotron, p, electronics, Østein Moen - synth, mellotron, p, electronics, Erland Dahlen - dr, perc

rec. ?
Rune Grammofon RCD 2156


Langsam schält auch Stian Westerhus als ein Eklektiker sich heraus.
Der extremste Gitarrist der europäischen Improvisierten Musik, den man solistisch, mit Sidsel Endresen, Nils Petter Molvaer, Jaga Jazzist, aber auch mit der Britten Sinfonia hat erleben können - macht jetzt Pop.
Auch bei ihm wird man also fortan rätseln oder fragen müssen, was denn drin ist, wenn Westerhus drauf steht.
cover-pale-horsesSicher, manches kommt einem aus Molvaer´s „Baboon Moon“ vertraut vor, die große Dynamik beispielsweise, und auch den Drummer Erland Dahlen hat er von dort gleich mitgebracht.
Aber bei Molvaer hat er sich, auch wenn´s um ein Vielfaches mehr klang, auf seine 6 Saiten konzentriert und nicht gesungen - hier tritt er fast wie Thom Yorke von Radiohead auf.
„Ich wollte immer schon meine Art der improvisierten Musik zusammenbringen mit der großen anderen Seite meiner Musik, die mehr um ´traditionelle“ Songstrukturen und Melodien kreist.“ Das Mittel dazu sind auf´s Einfache reduzierte Themen („simple stripped down tunes“), die er mit zwei Musikern bearbeitet, mit den er „hunderte gigs“ gespielt habe.
Bearbeiten heisst hier Aufbrezeln, Aufblasen, mit Pomp nicht selten schwerfällig torkeln lassen. Die Techniken der Klangbearbeitung sind ausgesucht, vielschichtig, fantasievoll - und zweifelsfrei Pop. Das halbgare, zufällige Geblubber, mit dem derzeit Claudio Puntin, Florian Ross, Udo Moll u.a. aufwarten, kommt hier nicht vor; die Genannten könnten trotzdem davon lernen.
Wohlgemerkt, die „blassen Pferde“ traben eher um den Stall von Radiohead und Coldplay, sie sind aufwendig gezäumt, sie folgen einem klaren Parcours - Ausbrüche, Überraschungen, Abweichungen sind ihnen fremd.
Mit anderen Worten: Jazz-eingemessene Hirne kommen nicht auf ihre Kosten. Das ist Pop. Und ob es als solcher gut ist, sollen andere entscheiden.

erstellt: 04.06.14
©Michael Rüsenberg, 2014. Alle Rechte vorbehalten


 

 

 

 

 

 

Thom YorkeWikipedia: Thomas Edward "Thom" Yorke is an English musician, singer, and songwriter. He is the lead vocalist, lyricist, principal songwriter, guitarist and pianist of the bands Radiohead and Atoms for Peace, known for his falsetto singing style. As a multi-instrumentalist, he mainly plays guitar and piano, but also plays synthesizer, bass guitar, and drums among other instruments, and makes use of electronic equipment such as samplers and drum machines; later Radiohead albums credit him with playing "laptop". In the 1990s, Yorke was known as a rock musician, but the 2000 Radiohead album Kid A saw him expand into electronic music. In 2006, he released a solo album, The Eraser. Outside music, Yorke is notable as a political activist on behalf of human rights, environmentalist and anti-war causes.