VIKTOR KRAUSS far from enough******

1. For a good time (Viktor Krauss), 2. Far from enough (Krauss, Sean Smith, McDonald), 3. Overcast ((Viktor Krauss), 4. Tended (Krauss, Sean Smith), 4. Philo (Viktor Krauss), 5. Big Log (Robert Plant, Robbie Blunt, Jezz Woodroffe), 6. Playground (Viktor Krauss), 7.Grit Lap, 8. Sunday Afternoon Man, 9. Side Street,10. Here to be me, 11. Split Window

Viktor Krauss - b, g, ep, voc; Bill Frisell - g; Jerry Douglas - lap steel g, dobro; Steve Jordan - dr; Alison Krauss - voc, viola

Warner/Nonesuch 79819-2

Die gute Nachricht: jawohl, es ist Steve Jordan, der nämliche aus unseren besten Jahren bei Steve Khan, 1981-83. Die schlechte Nachricht: Steve Jordan bringt nichts von jener Kraft & Herrlichkeit zum Einsatz, die uns damals so verzückt hat. Nichts? Doch, in track 11, *Here to be me*, einem Rock vamp a la Keith Richards,lässt Jordan einen Achtelbeat über die Hi-Hat laufen, der ist so was von phat...
Aber - keine snare drum beats wie Handkantenschläge, keine abenteuerlichen off beats nirgends; diesen Job hätten viele andere Schlagzeuger genau so gut machen können, vielleicht Jim Keltner, mit dem Viktor Krauss schon auf zwei Alben von Bill
Frisell die Rhythmusgruppe gebildet hat. Der elegante, nicht selten auch elegische Klampf-Beat in 4/4 von dort herrscht auch hier vor. Wer Frisell´s *Nashville*, *Gone, just like a Train* und *Good Dog, Happy Man* mag, wird sich hier wohlfühlen. Es ist die Welt lang ausschwingender, glasklarer Gitarrenoten, sparsamer Bass-Linien, Country liegt ganz nahe, Blues nicht fern, und nicht selten sticheln Douglas und Frisell die Botschaft in süffigen hook lines heraus:
*soundtrack without the movie*. Wim
Wenders übernehmen Sie!
Viktor Krauss, Jahrgang 1969, hat an der University of Illiniois Bass studiert; fast 10 Jahre lang stand er in Diensten von Lyle Lovett, und der grösste Teil seiner Diskoraphie - abseits der Aufnahmen mit Bill Frisell - führt Namen auf, die Europäern wenig sagen. Das meiste führt gen
Nashville, wo dieses Album auch entstanden ist.
Kraus ist VW-Fan, und wenn das Coverphoto von *far from enough* nicht getürkt ist, muss der Käfer mit Ansbacher Kennzeichen in einer Garage irgendwo in den Staaten stehen, und nicht im Frankenland.

©Michael Rüsenberg, 2004, Alle Rechte vorbehalten