ANDY SUMMERS Earth & Sky ****

1. Above the World (Summers), 2. Now I´m free, 3. The Diva Station, 4. Return, 5. Earth and Sky, 6. Parallels, 7. Circus, 8. Roseville, 9. Red Stiletto, 10. I choose you

Andy Summers - g, Abraham Laboriel - bg, Vinnie Colaiuta - dr, John Novello, John Beasley - keyb, Katisse Buckingham - ss, ts, fl

rec 2003
CNR Records
www.andysummers.com

Fans des Police-Mitgliedes Summers (1979-84) mögen mit dem Titelstück einsteigen, einem durch Gitarren-Loops leicht aktualisierten Groove a la Police, ein Selbstzitat. Pat Metheny-Fans sei der Einstieg über track 5 "Return" empfohlen, Allan Holdsworth-Fans wird das Intro zu "Red Stiletto" vertraut klingen. Und wem die Vorliebe Summers´ für Standards gegenwärtig ist, der wird "Diva Station" und "I choose you" nach fremden composer credits absuchen - ohne Erfolg, es sind keine Standards.

Kein Mingus, kein Monk, alles Summers diesmal. Und darin liegt das Manko dieses Albums. Summers´ prime composers in jüngster Vergangenheit waren Mingus und Monk, in ferner Vergangenheit Sting. Daran sich abzuarbeiten, warf Ertrag ab für den Interpreten Summers, der als Komponist hier irjenswo zwischen "Himmel un Ääd" hängt, wie der Kölner zu sagen beliebt, ohne einen festen Platz nirgends.

Es gibt schöne Ideen wie das drum´n´bass-Fundament zu "Above the World" oder den HiLife-gesprenkelten Shuffle von "Now I´m free", aber bis auf den immer zuverlässigen Vinnie Colaiuta bleibt auch das Personal schwach, insbesondere der/die Saxophonist/in Buckingham.

Gemessen an den starken Alben der letzten Jahre wirkt "Earth & Sky" wie eine Zwischenstation, wie ein Platzhalter für das nächste Standard-Album. Vielleicht sollte Andy Summers sein Lieblingsalbum "Coltrane plays the Blues" nicht nur immer wieder hören, sondern auch re-interpretieren.



©Michael Rüsenberg, 2004, Alle Rechte vorbehalten