Ray Lozano, Theresia Philipp,
Stefan Schönegg, Marlies Debacker
(im Uhrzeigersinn)
Wohl wahr, die NICA Artists 2023 haben was, in anderem Kontext würde man von einem Exzellenzcluster sprechen.
Es ist die vierte Förderrunde der mit 420.000 Euro vom NRW-Ministerium für Kultur und Wissenschaft ausgestatteten und im Stadtgarten Köln beheimateten Initiative.
Die Förderung gilt zunächst für ein Jahr und kann auf maximal drei Jahre verlängert werden. Nach dem Votum einer achtköpfigen Jury werden ausgezeichnet „herausragende Musiker:innen aus Nordrhein-Westfalen, die im Bereich Jazz und aktuelle Musik arbeiten.“
Der Name ist von der wohl bedeutendsten Mäzenatin des Jazz, Pannonica "Nica" de Koenigswarter (1913-1988), abgeleitet.
Die Geförderten selbst werden lediglich mit ihrer Instrumenten-Zuordnung genannt und ohne Bezug zu den beiden Groß-„Gattungen“. Insofern sind sie auch der Debatte entzogen, inwieweit sich die beiden Kategorien berühren, ob sie überhaupt dem gleichen begrifflichen Rahmen entstammen.
Bei Ray Lozano, 34, („singer/songwriter“) sind Bezüge zu R & B sowie HipHop erkennbar. Die Saxophonistin Theresia Philipp, 32, entspricht noch am ehesten einem Jazzbild. Sie ist in jüngster Vergangenheit insbesondere auf dem Sektor des Big Band Arrangements aufgefallen (u.a. mit der hr Big Band).
Marlies Debacker, 31, gehört zu den InnovatorInnen der Klavierästhetik, durch eine sehr spezifische eigene Präparation der Saiten.
In Kürze ist ein Album zusammen mit dem Bassisten Stefan Schönegg, 36, zu erwarten. Mit seinen Enso-Projekten folgt er einer eher meditativen Bandpraxis, die auf eine angenehme Weise der musique concrète instrumentale eines Helmut Lachenmann weitaus näher steht als den walking bass-Läufen seiner Zunft.
erstellt: 11.08.23
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