Tussen-Alarm...

oder: was ist denn Jack DeJohnette für einer?
Chapeau, auf eine solche Meldung hat die Jazzpolizei schon lange gewartet.
Zum Abschluss des Konzertes des Spring Quartet in Burghausen sollte dem weiblichen Mitglied der Band, einer verbreiteten Gepflogenheit nach - wir sind ja emanzipiert im Jazz -, ein Blumenstrauß überreicht werden.
Esperanza Spalding aber verweigerte diese Ehrung, sie blickte betreten zu Boden.
Wie die Heimatzeitung enthüllt, tat sie so auf Geheiss des Manangements, des Managements von Jack DeJohnette. Zu dessen orders an Frau Spalding gehörte auch, sich aller Interviews zu entsagen, und der Anfragen gab es viele.
Festivalchef Joe Viera, 81, mit seinen europäischen Jazz-Flausen im Kopf, kannte offenkundig die Hierarchie des Quartettes nicht, worin Spalding erst auf Platz Drei rangiert.
Als erster muss natürlich der Bandchef, muss Jack DeJohnette genannt werden.
So blieb denn auch, als Viera die Band aufrief  und dabei - ladies first - Esperanza Spalding zuerst nannte ... die Bühne eine Zeitlang leer - bis schließlich DeJohnette als erster erschien.
Danke Burghausen für die Manifestation eines Phänomens aus unserer kleinen Welt, über das wir bis dato immer nur raunen, aber nie mit Bestimmtheit reden konnten.
Ganz im Ernst, Burghausen hat sich um die Entzauberung eines weiteren Stückchens Jazz-Ideologie verdient gemacht!

erstellt: 02.04.14
©Michael Rüsenberg, 2014. Alle Rechte vorbehalten